18. Jahrhundert Nr. 084-1395  

Hermannus Collenius (1650-1723) Vertumnus und Pomona

anfragen merken drucken

Großformatiges Gemälde von Herman(nus) Collenius (1650 Kollum - 1723 Groningen) mit Darstellung der „Vertumnus und Pomona“ Sage aus den Metamorphosen des Ovid.

Zu sehen ist rechterhand eine Greisin mit mahnendem, zeigendem Gestus, sich einer jungen schönen Frau nähernd. Die junge Frau ist mit Blütenkranz im Haar und Weidenkorb mit frisch geernteten Beeren und Früchten dargestellt. Ihre Hände mit der kleinen Sichel schlägt sie locker übereinander, während sich ihr Oberkörper von der Alten abwendet. Sie sitzen in einer idealisierten Parklandschaft mit Springbrunnen im Mittelgrund und Antikenskulpturen im Hintergrund, während üppiges Grün die Szene links und rechts rahmt. Im Vordergrund ist ein klassisches Postament zusehen, auf dem ein Pfau thront. Zu ihren Füßen hat sich ein schwarz-weiß geflecktes Hündchen zum Schlafen hingelegt.

Der Sage nach zeigt Pomona, Göttin der Baumfrüchte, keinerlei Interesse an ihren Verehrern und schlägt sie, wie auch den Gott Vertumnus, stets vor den Kopf. Sie kümmert sich lieber um ihre Pflanzen und ihren Garten. Vertumnus ist in sie verliebt und versucht erfolglos, sich ihr in vielen Formen zu nähern. Schließlich nähert er sich ihr als alte Frau und singt das Lob der Liebe und über seiner selbst, Vertumnus. Er weist auf Weinstöcke hin, die zum gegenseitigen Nutzen an einer Ulme wachsen und sagt, dass sich auf diese Weise auch Mann und Frau zum gegenseitigen Nutzen in Liebe aneinander binden müssen. Als Vertumnus sich dann in einen jungen Mann verwandelt, gibt Pomona nach. Der Pfau, Zeichen der Göttin Juno, die die Beschützerin der Frauen ist, weist auf die gute Wahl hin, die Pomona mit Vertumnus trifft.

Hermannus Collenius wurde 1650 als Sohn eines Goldschmieds in Kollum geboren und verstarb 1721 bzw. wahrscheinlicher 1723 in Groningen. Es ist nicht bekannt, wo Collenius als Maler ausgebildet wurde. Ende 1669 ließ er sich in Groningen nieder und wurde Mitglied der Glaser- und Malerzunft. Er war insbesondere Historien- und Portraitmaler, wobei er gerade in der Historienmalerei hoch angesehen war und vermutlich auch eine Reise nach Italien unternahm. Er war zudem auch als Innenmaler tätig und stattete 1695 unter anderem eines der größten Herrenhäuser, das von Nienoord, in Groningen aus.

Links mittig signiert H. Collenius
Öl auf Leinwand, dubliert; im Barockstilrahmen
Bildmaß: 114 x 157 cm

Provenienz: 1970 Auktion Wien, 1974 Auktion Köln, seitdem bis 2019 im Privatbesitz

Lit: Freerk J. Veldman: Hermannus Collenius 1650-1723. Zwolle 1997, S. 96.

  • Herkunft:Niederlande
  • Datiert:1650-1723
  • Material:Öl auf Leinwand
  • Masse:
    HxBxT: 134 x 176 x 6 cm;
    (HxWxD: 52.8 x 69.3 x 2.4 inch)
  • Markierung:1f
  • Preis: